Hier entsteht ein Buch

Warum wir schreiben

Hombré Montag, 1. Dezember 2014 No comments
Genau ein Jahr ist es her, seit ich diesen Blog auf Eis gelegt hab. Nicht etwa weil ich nicht mehr schreiben wollte, sondern gerade weil ich es endlich schaffen wollte mein Buch fertig zu schreiben. Also müsste ich euch eigentlich jetzt freudestrahlend davon berichten können, wie wundervoll es ist, diesen Wunsch tatsächlich in die Tat umgesetzt zu haben und mein eigenes Buch in den Händen zu halten.

Fakt ist: Nope. Kein Buch da. Und bevor ich mich jetzt darüber auslasse, wie viel Zeit ich bisher schon dafür verschwendet habe, am Ende doch nichts zu tun, ziehen wir hier einen klaren Schlussstrich und fangen ganz von vorne an.

Ich hab mir über Gott und die Welt Gedanken gemacht, wie mein Cover aussehen soll, ob ich einen Verlag finde, ob tatsächlich überhaupt jemand mein Buch lesen würde. Aber all das ist so verdammt irrelevant, wenn man nicht mal ein ansatzweise fertiges Manuskript vorzulegen hat. Und weil ich mich um all das gar nicht mehr kümmern will, lassen wir das einfach.

Ich brauch keinen Verlag. Man muss mein Buch nicht mögen. Ist mir doch komplett egal. Ich will ein fertiges Buch, dass mir gefällt. Bei dem ich zufrieden grinsen kann, wenn ich es mir durchlese. Auch nach dem vierten Mal noch.

Niemand schreibt einen Bestseller bei seinem ersten Versuch. Und das sollte auch gar nicht erst eure Motivation sein. Man kann nur enttäuscht werden. Du schreibst, weil du Geschichten erzählen willst. Weil du den Leuten zeigen willst, was in deinem Kopf vorgeht. Von fiktiven oder realen Geschehnissen berichten willst, die so denkwürdig sind, dass man einfach von ihnen gehört haben muss.

Und trotzdem ist es egal, wie viele Menschen zu dir kommen und dir sagen werden, dass sie deine Geschichte blöd finden. Dass du nicht erzählen kannst. Dass du es lassen solltest. Deine Charaktere platt sind wie Scheibenkäse, dein Plot keinen Höhepunkt findet und sowieso niemand weiß worum es eigentlich geht.

Aber diese Leute gibt es immer. Und sie können dir egal sein. Denn du schreibst für den einen dort draußen, der dein Buch liest, und den es zu Tränen rührt. Den es Kapitel für Kapitel fesselt. Der mit deinen Charakteren mitfühlt. Eintaucht in die Welt, die du ihm gegeben hast. Dessen Leben du um eine wundervolle Geschichte bereicherst.

Und dann schreibst du weiter. Wirst mit jedem Absatz besser. Tag für Tag. Bis deine nächste Geschichte geschrieben ist. Und die darauf.

Und plötzlich werden die Stimmen kleinlauter, die dich schlechtreden. Verlieren an Wirkung. Aber verschwinden werden sie nie.

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Der männliche Mann ist eine fiktive Figur, die Geschichte für Geschichte Abenteuer erlebt. Für 15-20 Tausend Wörter pro Episode brauche ich keinen Verlag zu finden. Da veröffentliche ich innerhalb von Sekunden auf Amazon ein ebook. Muss ich damit Geld verdienen? Nein. Also weg damit für 99 Cent. Und wenn's keiner liest/mag? Egal. Dann schreib ich eben noch eins und noch eins und noch eins, bis es außer mir noch jemandem gefällt.

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